J/70 Euro in Hyéres - Segeln unter Profis
J/70 Euro in Hyéres - Segeln unter Profis
Crew: Holger Neuhaus, Arne Wittemer, Jacob Niewiarra, Hendrik Ismar
In diesem Jahr fand die Europameisterschaft in der J/70 Klasse an der Côte d’Azur statt. 88 gemeldete Boote aus mehr als ein Dutzend Ländern, auch von Übersee, da auch die Weltmeisterschaft wenig später in Monaco stattfinden sollte.
Nach einer erfolgreichen Anreise und dem Vorbereiten des Bootes, inklusive Vermessung der Segel und Rumpf, konnte am Montag mit einem practice race der seglerische Teil der Veranstaltung beginnen... Sonne, Welle, Wind und tiefblaues Wasser erwarteten uns.
Gesegelt werden sollten in den kommenden fünf Tagen 14 Wettfahrten in der Rade d’Hyéres zwischen französischem Festland und der Îls de Porquerolles. Der Wetterbericht kündigte für die erste Hälfte der Tage leichte bis moderate Windbedingungen an. In der zweiten Hälfte sollte die Region die Ausläufer des Mistrals zu spüren bekommen. Ein Starkwind, der das Rhône-Tal hinunter bläst und sich dann über der Mittelmeerküste auffächert.
Auf dem Wasser konnten wir das hohe Niveau anderer Regattateilnehmer bemerken. Auch wenn wir gute Manöver und Kurse segelten, war es kaum möglich, dabei nennenswerte Vorteile herauszusegeln. Sodass wir uns bei den Zieleinläufen meist im hinteren Mittelfeld platzierten.
Trotz der bekannten Wettervorhersage für die Woche entschied die Wettfahrtleitung sich in den ersten zwei Tagen vermehrt für Startverschiebungen. Dadurch konnten nach zwei Wettfahrttagen erst drei Rennen beendet werden. Mit zunehmender Windstärke wurde auch das Segeln immer anspruchsvoller. Gerade auf Downwind-Kursen konnten wir uns durch gute Bootskontrolle einen Vorteil gegenüber anderen Teams verschaffen und auf diese Weise einen 39. Platz erkämpfen. - Unser bestes Ergebnis bei diesem Event!
Am letzten Tag hatte der Mistral die Küste fest im Griff. Bei Windgeschwindigkeiten von zum Teil über 30 kn war kein Segeln mehr möglich. Ein Versuch der Wettfahrtleitung, uns nach mehreren Stunden unter AP an Land wartend auf die Regattabahn zu schicken, hatte außer nasser, salziger Kleidung für uns, ein unfreiwilliges Badevergnügen für ein anderes deutsches Team und wahrscheinlich den ein oder anderen Materialschaden bei diversen Booten, keinen Erfolg.
So kamen nach vier Segeltagen sieben Wettfahrten zusammen und wir konnten uns über einen 59. Platz von 88 in der Gesamtwertung erfreuen. Was sich bei einem genauen Blick in die Teilnehmerliste aller 88 Crews als ein zufriedenstellendes Ergebnis darstellt. Denn die Dichte an ehemaligen Gewinnern von Olympiamedaillen oder anderen großen Segelwettkämpfen war sehr hoch. Der Titel des Europameisters ging nach Großbritannien.
Jacob Niewiarra, Arne Wittemer