Kielzugvogel am Rursee

Geschrieben von Katja Babik am .

Nach dem schönen Wochenende am Töppersee mit dem Schwertzugvogel sind wir am 1. Mai an der Bevertalsperre das Ansegeln mit unserem Kielzugvogel mitgefahren und haben gut mitgemischt.

Hier waren die vier Tonnen mangels Wind jeweils an den Anfang der vier Beverarme gelegt und mussten einmal komplett umrundet werden. Nach dem Korsar, mit dem wir uns während der gesamten Wettfahrt duelliert haben, sind wir als Zweite der Jollen ins Ziel gekommen. Der Korsar hat zwar das blaue Band als first ship home gewonnen, wurde aber Dank der Yardstick-Zahlen nach hinten durchgereicht und belegte den dritten Platz, während sich der Laser, der mit viel Rückstand erst nach uns ins Ziel gekommen war, den ersten Platz in der Endabrechnung sicherte.

Wir blieben im Gesamtergebnis Zweite, was uns sehr freute.

Nach dem dritten Arbeitstag in der Woche, fuhren wir am Donnerstag Abend mit dem Kielzugvogel an den Rursee. Wer den Rursee nicht kennt, dem kann man nur sagen, dass er dort etwas verpasst hat. Allein die Anreise zum Aachener Boots-Club (ABC) und dem Segelclub Jülich (SCJ) ist bemerkenswert. Von der Hauptstraße aus sind es 4,4 km bis dorthin. Ca drei Kilometer sind davon ohne Wendemöglichkeit und nur mit einzelnen Notausweichstellen. Es ist jedes Mal erneut spannend die letzten Kilometer am Ufer entlang zu fahren. Leider verloren wir durch die Baustellen und den Feierabendverkehr einiges an Zeit und so kamen wir erst um kurz nach 19:00h an. Um das Boot noch an diesem Tag ins Wasser zu bringen, hatten wir eigentlich ein Zeitlimit, dass wir bis 19:00h gekrant haben sollten. Der freundliche Kranführer bot uns an, dass er uns noch kranen würde. Bis wir fertig wären, würde er sein Bütterken noch in Ruhe essen. Er hatte keine Ahnung, wie schnell ein Kielzugvogel von reisefertig in kranbereit gemacht werden könnte. Die Zeit wurde gestoppt, ganze acht Minuten brauchten wir nur, um unseren „Next Generation“ kranen zu können. Der Kranführer staunte nicht schlecht. Anschließend gab es ein sehr nettes Zusammenkommen beim Segelclub Jülich, der uns für dieses Wochenende beherbergte. In Eigenregie hatte uns Hermann, einer der Mitveranstalter des Trainings, ein tolles Abendessen zubereitet und entsprechende Getränke organisiert. Ein Teil der Segler nächtigte in den eigenen Wohnmobilen, andere im Clubhaus und weitere in einer Herberge der RWTH Aachen.

Am Freitag gaben wir, Oliver und Katja, den Kielzugvogel-Seglern ein Training. Morgens war sehr wenig Wind, so dass wir uns zunächst mit der Theorie befassten. Währenddessen gab es eine kleine Putzeinheit. Denn irgendwer hatte an das Whiteboard einen Permanentmarker gelegt….

Bei den praktischen Übungen vor dem Mittagessen genossen wir den ersten heftigen Schauer für das Wochenende. Wir waren durchgenässt bis auf die Unterhose und die Turnschuhe werden wir wohl dieses Wochenende auch nicht mehr trocken nutzen können. Der Regen war doch erst für Nachmittag angesagt und somit hatte nicht jeder wetterfeste Kleidung an Bord. Gestärkt von einer leckeren und warmen Suppe und mit trockenen Klamotten ging es am Nachmittag vor allem für Startübungen auf das Wasser. Am Abend waren alle geschafft und trotzdem nahm sich Uta noch Zeit und machte ein wenig Regelkunde mit den Seglern. Danach bereiteten wir alle zusammen, ein wenig im Stil einer Reisegruppe auf einer Berghütte, das Abendessen zu und ließen diesen Tag ausklingen.

Morgens wurde mit toller Kulisse auf der Club-Terrasse gefrühstückt, die Boote segelklar gemacht, ein wenig getrimmt und auf Wind für die Regatta gewartet. Als der Regen am frühen Samstagnachmittag kam, kam auch eine Brise Wind, die dann aber recht zügig wieder weg war. Zwischendrin zeigte sich mal wieder ein typisches Rursee-Phänomen: zwei Boote, die nebeneinander fahren, haben Wind aus unterschiedlichen Richtungen. Wir durften wieder an Land und weiter warten. Vergebens. Somit wurde um 17:00h für Samstag das Regattageschehen beendet. Nach einer Dusche trafen wir uns anschließend im benachbarten ABC, wo uns ein hervorragendes Buffet und kühle Getränke erwarteten. Nach dem Essen gab es das legendäre Aachener Printenwerfen. Jeder Teilnehmer erhält Original Aachener Printen, die vom dortigen Sportwart zumeist an die Teilnehmer einmal quer durch den Raum geworfen wurden. Die Printen haben es überlebt. Die eine oder andere Nase behauptet allerdings, dass es sich nicht um Weichprinten gehalten haben könne 😉

Durch den dunklen Wald ging es wieder zum SCJ, wo wir die Nacht verbrachten und morgens gemeinsam eine Frühstücksrunde auf der Terrasse hatten. Auch der Sonntag ging mit Warten auf Wind weiter. Nette Gespräche, Saisonplanung etc. ließen uns die Zeit überbrücken. Bis Wind und Regen kamen. Und Regen kam von oben wie aus Kübeln. Diesmal waren wir cleverer und hatten unserer wetterfeste Kleidung an. Viel Regen, wenig Wind und Gewitter im Hintergrund. Es folgte der komplette Abbruch der Regatta. Schnell ein paar Schläge paddeln, eine letzte Brise mitnehmen, auskranen. Wir ließen möglichst viel der triefenden Klamotten im Boot, die Segel rollten wir auch nur auf, packten sie nicht in Segelsäcke und auch nicht in die Trailerkiste. Die Inspektionsdeckel blieben zu und der Inhalt wurde auch nicht rausgeholt. Umgezogen, Auto gepackt, ein wenig Kuchen gegessen und als wir das Boot an die Anhängerkupplung gehangen haben, hörte der Regen auf. Daheim angekommen haben wir alles ausgepackt und die Segel zum Trocknen gelegt.

Auch wenn wir viel Regen hatten, keine Wettfahrten segeln konnten, hatten wir eine schöne Auszeit am Rursee. Danke an die lieben Menschen, mit denen wir diese Zeit verbringen konnten.

KZV Rursee 2023 1377

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